In diesem Projekt soll die Radverkehrs-Infrastruktur der 1920er Jahre untersucht werden, um Informationen, Hintergründe, Fakten und kartografische, sowie fotografische Zeugnisse zusammenzustellen, auszuwerten, zu interpretieren und zu analysieren, um die Dimensionen der Vision Zero daran zu beleuchten.
- Welcher Aspekte der vermiedenen und der vermeidbaren Unfälle gehen auf die Wirkungen und Wechselwirkung von Infrastruktur und Verkehr zurück?
- Lassen sich aus der historischen Verkehrsanalyse neue, neuartige oder innovative Rückschlüsse für die heutige und die nachhaltige Gestaltung der Infrastruktur und des Verkehrs ableiten?
Anlass für dieses Projekt und ggf. weitere vergleichbare Projekte, sind die sich leider immer wiederholden und gleichartigen Meldungen und Nachrichten, wie die nachfolgenden:
„Radfahren boomt, ob als Verkehrsmittel, in der Freizeit oder im Urlaub. Doch gleichzeitig sind auch die tödlichen Fahrradunfälle im letzten Jahrzehnt wieder angestiegen. Im Jahr 2023 verunglückten über 94.000 Radfahrer, 444 davon tödlich. Wie lassen sich die Radfahrenden schützen und was können sie selbst machen, um unfallfrei durch den Verkehr zu kommen?“ (Arte 13.06.2024).
„Immer mehr Menschen sind heute mit dem Fahrrad unterwegs. Zugleich gehören sie mit Fußgängern zu den verletzlichsten Verkehrsteilnehmern. Ulf Brüggmann vom ADFC Pinneberg kritisiert, dass die Verkehrs-Infrastruktur noch aus den 70er, 80er Jahren stammt, als das Auto das wichtigste Transportmittel war: „Die Infrastruktur ist einfach nicht mitgewachsen mit dem steigenden Radverkehr“, sagt der leidenschaftliche Radfahrer, der sich gerne auch als Fahrrad-Lobbyist bezeichnen lässt. Insbesondere die Zahl der Unfälle mit E-Bikes steigt. Deshalb organisiert er Sicherheitstrainings für Pedelec-Fahrerinnen und Fahrer. Gerade für ältere Menschen sind E-Bikes mit ihrer höheren Geschwindigkeit und ihrem höheren Gewicht eine Herausforderung.“ (Arte 13.06.2024).
„Warum die Zahl von Fahrradunfällen in letzter Zeit gestiegen ist und was man tun kann, um Radfahrende besser zu schützen, untersucht ein Team von Unfallforschern um Kirsten Zeidler. Regelmäßig testen sie vor Ort Verkehrsführungen oder simulieren typische Unfallsituationen auf dem Testgelände. Gerade haben sie eine große Studie zum Thema Kindertransport auf dem Fahrrad abgeschlossen, seit Lastenräder bei Eltern immer beliebter werden. Die Ergebnisse überraschten nicht nur die Unfallforscher. Hanna Suchanka, Mutter von drei Kindern aus Kassel, zieht gerade um, denn im alten Haus konnte sie nicht mehr leben. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an ihren vor ein paar Monaten verunglückten Ehemann Mike. Er starb 400 Meter vor ihrem alten Haus entfernt auf einer Landstraße, weil ihn eine Autofahrerin auf seinem Fahrrad übersehen hatte – und weil es keinen Radweg gab.“ (Arte 13.06.2024).
Weitere Informationen
- ARTE G.E.I.E. (Arte) (13.06.2024) Tödliche Fahrradunfälle. 31 Min. Verfügbar bis zum 12/06/2029. TV-Ausstrahlung am Donnerstag, 13. Juni um 19:40. Sendung vom 13/06/2024.