Was waren die Folgen? Bürgermeister Lores ist noch immer im Amt. Der Einzelhandel hat profitiert, die Umwelt dank weniger CO2-Emmissionen auch, und die Unfallrate ist deutlich gesunken. Kinder spielen unbekümmert auf den Straßen oder gehen alleine durch die Stadt zur Schule, ohne Sorgen der Eltern. Das Allerwichtigste aber, was das Beispiel Pontevedra lehrt, ist die gegenseitige Rücksichtnahme, der Respekt füreinander in einer Stadt, in der die schwächsten Verkehrsteilnehmer am wichtigsten genommen werden. Pontevedra ist inzwischen Vorbild für eine grundlegend veränderte Mobilitäts- und Verkehrspolitik. Und inspirierte auch Metropolen wie Barcelona, Helsinki, Zürich oder Paris, die immer fußgänger- und fahrradfreundlicher werden. Studien belegen den Erfolg solcher Maßnahmen. Denn es gibt weniger Unfälle, Verletzte und Getötete, weniger Luftverschmutzung, weniger Verkehrslärm und Stau und mehr Lebensqualität." (s.u.).
"Auch Deutschland verfügt mittlerweile über zahlreiche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Tempo-30-Zonen, aber eine wirkliche Mobilitätsstrategie der Zukunft ist nicht zu erkennen. Zwar hatte die gescheiterte Ampel-Koalition in diesem Februar noch eine "Fußverkehrsstrategie" verabschiedet, doch dafür standen lediglich 2, 5 Millionen Euro Fördergelder bereit. Die neue Koalition hat sich zu fußgängerfreundlichen Veränderungen bisher nicht festgelegt.
Anders in Österreich: Dort rief das Bundesverkehrsministerium vor Jahren einen "Masterplan Gehen" ins Leben aus. Allein Wien investierte im vergangenen Jahr mehr als 20 Millionen Euro in die Verbesserung des Fußverkehrs.
Um die Optimierung der Verkehrssicherheit geht es heute auch bei "plan b". Die Forscherin Nora Strauzenburg hat sich zum Ziel gesetzt, vor allem die Jüngsten zu schützen. Die Expertin des Fraunhofer Instituts entwickelte eine neue Form der Verkehrserziehung: Schüler lernen, sich mittels Virtual Reality Brillen besser auf Verkehrssituationen einzustellen. Wie wichtig solche Schulungen sind, verdeutlichen die Zahlen: Allein im Jahr 2023 verunglückten in Deutschland 27.000 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr. Deshalb fordern auch Polizei, Unfallforscher und Autoclubs ein Umdenken bei der Verkehrsplanung, zuletzt beim Verkehrsgerichtstag Anfang des Jahres." (s.u.).
- Christian Dezer (Das Gute zum Wochenende:Wenn der Fußgängerschutz zum Maßstab wird. URL: https://www.zdf.de/nachrichten/briefing/good-news-verkehrssicherheit-fussgaenger-unfaelle-zdfheute-update-100.html#at_medium=Social%20Media&at_campaign=ZDFheuteApp&at_specific=ZDFheute&at_content=Android
Quervernetzt:
- SDG 09 BUSTER - Rahmenprojekt, siehe URL: https://www.sai-lab.de/index.php/de/projekte/40-sdg-09-buster/2341
- SDG 09 BUSTER - Beschreibung, siehe URL: https://www.sai-lab.de/index.php/de/projekte/40-sdg-09-buster/2340
- Initiative lenosu market - "leave no stone unturned!", siehe URL: https://www.sai-lab.de/index.php/de/initiativen/67
- SDG 09 BUSTER - Übersicht, siehe URL: https://www.sai-lab.de/index.php/de/projekte/40-sdg-09-buster/1137
- BUSTER 190: Vorfahrt, Vorgang und Vorrang für Fußgänger, siehe URL: https://www.sai-lab.de/index.php/de/projekte/40-sdg-09-buster/2980