Hier wird die Idee zum Projekt "Teichschlammsauger zur Uferreinigung" vorgestellt.

Das Foto dient der Illustration der Beschreibung des Projekts. Es zeigt ein mit Plastik im Schwemmgut verschmutzes Ufer und ein plastik-kontaminiertes Nest.

Das Projekt
In diesem Projekt soll das Reinigen von Uferstreifen der Binnengewässer betrachtet, untersucht, erprobt und umgesetzt werden. 
Die Uferstreifen sind lineare Räume, ob von Bächen, Flüssen oder von Teichen oder Seen. Diese Uferstreifen unterliegen der Verschmutzung. Sofern das Binnengewässer einem Zulauf aufweist, können Fremdstoffe in Form von Abfall in die Uferstreifen gelangen, sei es aus der Anthroposphäre, der unzureichenden geschlossenen Stoffkreisläufe oder den Lücken in der flächendeckenden Abfallentsorgung. Auch aus der Nutzung durch Eigentümer, Anrainer und Besucher können Binnengewässer merklichen Belastungen ausgesetzt sein, die sich auf Uferstreifen auswirken. Hier kann das Gewässer und der Uferstreifen durch größere, kleiner und kleinste Objekte und Partikel von Abfall betroffen sein. In diesem Projekt soll zu diesem Abfall und dieser Verschmutzung die  Reinigung von Uferstreifen betrachtet werden, und dazu die Methode des Einsatzes von Teichschlammsauger zur Uferreinigung vom Boot aus entwickelt und exploriert werden.

Gewässerrandstreifen oder Uferstreifen
Vom Land aus betrachtet ist der Streifen bis zum Wasser (Linie des Mittelwasserstandes) der Gewässerrandstreifen (BMJ, BfJ 2023 WHG § 38). Vom Wasser aus gesehen ist der Streifen bis zum Land (Böschung) der Uferstreifen. Auch Uferstreifen verschmutzen. Selbst am Uferstreifen sammelt sich Müll und Abfall. Auch Uferstreifen sollten gereinigt werden. 
An Uferstreifen sammeln sich verschiedene Abfälle an. Ein Teil dieser Abfälle stammt aus verschiedenen Abfallfraktionen mit der Eigenschaft von kleiner und schwimmender Abfall oder Müll. Für die Reinigung der Ufer (Uferstreifen) von kleinen und kleinsten Partikeln von Abfall sind passende und wirksame Methoden, Mittel und Verfahren nötig. Das Entfernen von Schwemm- und Treibgut vom Wasser aus, im Bereich vom Ufer beziehungsweise im Gewässerrandstreifen, ist aufgrund des Aufkommens von dieser Art Abfall in der Art und der Menge vielerorts erforderlich.

Reinigung von Gewässern
Was einerseits bei Strömen und Meeren, ebenso an Land, schon auf unterschiedliche Art und Weise umgesetzt wird, könnte auch für die Uferreinigung an Gewässern angegangen werden. An Küsten, auf dem Meer und entlang von Strömen werden bereits verschiedene Arten und Weisen der Reinigung umgesetzt. Auch für die Uferreinigung können neuartige und durchaus vielfältige Herangehensweise entwickelt werden. Eine dieser Herangehensweise ist mögliche Herangehensweise mit  Teichschlammsaugern zur Reinigungen von Ufern von Binnengewässern.
Was bereits an und in Binnengewässern durchgeführt wird, ist das Einsammeln von gut bagger- und greif-barem Treib- und Schwemmgut, sowie das Auflesen und Heben von abgesunken und Untergegangenen Objekten aus Metall, sogar das Tauchen zur Bergung von Abfall wird praktiziert. Was hier noch fehlt ist eine Technik oder ein Lösungsansatz für kleine und kleinste Partikel, die sich schwimmend oder schwebend (Flach-) Wasser des Ufers absetzen oder einfangen, beispielsweise zwischen Pflanzen, vor Pflanzen-Zonen oder im Ufervegetations-Gürteln.

Quellen des Schwemmguts
Wovon die Ufer mit Teichschlammsauger an Binnengewässern gereinigt werden soll ist das  nicht biologische oder nicht natürliche Schwemmgut.
Ein Teil des Schwemmguts hat eine biologische Quelle und ist selbst biologisch. Grundsätzlich setzte sich Schwemmgut aus biogilen, also pflanzlichen Stoffen, sowie auch aus leichten mineralischen Materialien, zusammen. Bei biologischem Schwemmgut aus biologischen Quellen und Naturprozessen gilt es die grundlegende Maßnahmen der Gewässerökologie heranzuziehen, wenn dieses Schwemmgut eine Gefahr oder erhebliche Beeinträchtigung des Naturhaushalts befürchten lässt. Bei naturfremdem Schwemmgut aus menschlichen Quellen, aus einer der Branchen und Bereiche der Klassifikation der Wirtschaftszweige, handelt es sich bereits bei bestimmten Mengen, bestimmen Substanzen oder bestimmten Materialien dieses Schwemmguts um eine Bedrohung und erhebliche Störung der Natur. So lange die Folgewirkungen der Herstellung und Verwendung dieser Stoffe und Materialien nicht entsprechende der Regelungen für die Wirtschaft, die Kreislaufwirtschaft oder nach dem Abfallrechts hinreichen ausgestaltet sind, bedarf es auch überbetrieblich und andernorts wirksamer Maßnahmen. Sofern Ufern der Gewässer nicht vor Vermüllung und Abfallverschmutzung durch bestimmte Quelle geschützt sind (Ursachenbekämpfung, Funktionalistische Betrachtung, Start-of-Pipe Technologie) bedarf es wohl leider auch Maßnahmen gegen diese Verunreinigungen (Bekämpfung der Folgen, auf Naturschutz bezogene Betrachtung, End-of-Pipe Technologie).

Schädliches geogiles Schwemmgut
Bestimmte Ufer an Binnengewässern sind belastet mit schädlichem Schwemmgut, was einer Reinigung bedarf, für die der Einsatz von Teichschlammsauger eine neuartige Methode darstellt. So lange  schädliches geogiles Schwemmgut an Ufer von Binnengewässern festgestellt wird, gilt es zu Vermeidung von negativen ökologischen Folgen eine Reinigung durchzuführen. Bei fortgesetzter Belastung durch Einschwemmung sind entsprechende Reinigungen auf wiederholt oder regelmäßig erforderlich.
Mit der Erfindung von künstlichen, naturfremden „geogilen“ Stoffen veränderte sich die Zusammensetzung des Schwemmguts aufgrund der Fremdkörper. So ist heutiges Schwemmgut oftmals an der Farbzusammensetzung der Plastikbestandteile, sowie an der Struktur der Körnung von Feststoffen sowie der Fledderung von Stofffetzen, recht gut von biogilen Schwemmgut unterscheidbar.
Das nicht-biogile, geogile, anthropogene und nicht-biologische Schwemmgut stellt für einen Uferstreifen mitunter eine erhebliche Belastung und augenscheinliche ökologische Beeinträchtigung dar. Daher sind Lösungsansätze und Lösungen für die Uferreinigung an Gewässern nötig.
Die Belastungen von Ufern mit Abfall und Müll in Form von Schwemmgut betroffene Uferstreifen sind daher das Thema und der Gegenstand dieses Projekt. Dabei soll neben dem bereits skizzierten Problem, vor allem an Ansätzen und Lösungen gearbeitet werden. Daher soll im Projekt insbesondere die Idee zum Einsatz von Teichschlammsaugern zur Uferreinigung an Gewässern untersucht, analysiert und bearbeitet werden.

Mechanische Sammlung
Der klassische Makro-Müll in und an Gewässern lässt sich durch manuelles aufsammeln mit Pickern, Greifern oder Rechen einsammeln. Daneben gibt es auch die kleinere und kleinste Fraktionen von Mirko-Müll, der auch aus Makro-Müll entstehen kann. Dieser Mirko-Müll in und an Gewässern stellt ein dreifaches Problem dar. Der Mirko-Müll schwimmt und schwebt über die Gewässer in die Meere, sedimentiert im Flussbett oder Seegrund (Schlamm, Sediment) oder lagert sich als Schwemmgut am Ufer ab . Als üblicherweise sichtbare Verschmutzung der Uferbänke stellt der Mirko- und Makro-Müll an Gewässern ein Problem für die Natur und die Umwelt dar.

Saug-Filter-Technik für Mirko-Müll
Gegen die Ansammlung von Mirko-Müll kann die Technik der Ansaugung, Filterung und Rückführung des mit angesaugten Wasser, beispielsweise durch Teichschlammsauger, erprobt und eingeführt werden. Die bekannte Technik der Teichschlammsauger kann eine nützliche und innovative Praxis der Uferreinigung an Gewässern darstellen, die in diesem Projekt bearbeitet werden soll. Ziel in diesem Projekt ist es auch der experimentelle, probeweise und technisch explorative Einsatz der Wassersauger die mit entsprechenden Filtern ausgestattet sind, einzusetzen. Dazu sollen im Projekt insbesondere die herkömmlichen Geräten der Teichschlammsauger aus dem Fachhandel für die Uferreinigung an Gewässern eingesetzt werden. Das Projekt soll auch dazu dienen bei den der Gruppe der Geräte der Teichschlammsauger die passende technische und organisatorische Ergänzung mit erforderlichen Komponenten und Arbeitsmitteln umzusetzen, hier im Sinne einer Ertüchtigung mit passenden Komponenten für den Einsatz vom Boot aus (zu Wasser).

Organisation der Uferreinigung an Gewässern
Im Projekt sollen betroffene und belastete Ufer an Gewässern von Schwemmgut bestehend aus Mirko-Müll gereinigt werden, die mit derzeit vorhandenen Methoden und Konzepten nicht zufriedenstellen davon befreit werden können. Mit dem Projekt sollen Erkenntnisse und Erfahrungen sowohl zur Technik wie zur Organisation der Uferreinigung an Gewässern mit Teichschlammsauger vom Boot aus gesammelt werden. Bei der Technik sollen im Projekt dazu die aufeinander abgestimmten Arbeitsmittel aus Boot, Stromversorgung, Teichschlammsauger und Hilfsmitteln betrachtet werden. Bei der Organisation sollen im Projekt die Aspekte der Dauer und der Zeitpunkte (Hoch- und Niedrigwasser, Pegelstand) der Reinigung betrachtet werden und die Aufwendung mit der Wirksamkeit erörtert werden. Ebenfalls zur Betrachtung im Projekt soll die kombinierte Betrachtung von Technik und Organisation beurteilt werden, beispielsweise in Form der Handhabbarkeit, über Anleitungen oder die Schilderung von unerwünschten Nebenwirkungen auf das Ufer.

Saugen und Filtern ist Sammeln zu Wasser
Die Idee zum Projekt umfasst dem testweisen Einsatz von Geräten der Gruppe der Teichschlammsauger mit Wasserrückführung als Mikroplastiksauger für entsprechendes Schwemmgut und Treibsel vom Wasser aus an Gewässerrandstreifen. Der Idee liegt das Verfahren von „Saugen“, also dem Aufsaugen von schwimmendem und treibendem Kleinstmüll zugrunde. Zur Reinigung von genutzten Ufern an Gewässern und Gewässerrandstreifen können Teichschlammsauger, die vom Wasser aus auf einem Boot eingesetzt werden, eine neuartige Methode zur Reinigung darstellen. Mit dem Projekt könnte beispielhaft und innovativ vorgestellt werden, wie in die Natur und Umwelt freigesetzter treibender Kleinstabfall, der sich im Bereich des Ufer, in der Ufervegetation oder im Flachwasser ablagert und einfängt, gereinigt werden kann.

Innovative Technik zum Gewässerschutz 
Das Projekt geht auf eine Ideenbörse an der TU Berlin im Eins an der TU Berlin zurück, als Maria über die Fortsetzung des Clean-River Aktion vom Hochschulsport berichtete. Daraufhin skizzierte Michael Hüllenkrämer aus dem SAI-Lab den technischen Ansatz „Saugen“ als mögliche spannende „Technik zum Gewässerschutz“ die als Innovation vom Hochschulsport mit den Anlagen und Ausstattung für den Wassersport aufgegriffen werden könnte und auch sogleich vor Ort am eigenen Bootshaus angewendet werden könnte. Damit war die Idee geboren: „Mit dem Boot den kleinen und kleinsten Abfall und das viele Plastik aus dem Wasser am Uferstreifen aufsammeln und ordentlichen entsorgen. Kann kleines und kleinstes Treib- und Schwemmgut gut mit einem „Wassersauger“ eingesammelt werden, um so das Ufer zu reinigen?

Eindämmung der Plastikverschmutzung
Sollte sich das Projekt als machbar und erfolgreich darstellen, wäre eine weitere Methode für den nachsorgenden Gewässerschutz vor vermeidbarem Abfall gefunden. Da sich Plastikmüll im Meer in besorgniserregendem Ausmaß ansammelt, besteht auch bereits an Land, an den dortigen Gewässern, ein dringender Bedarf. Denn was an Plastikmüll bereits aus dem Gewässer entfernt wird, landet später nicht im Meer. Daher ist die Eindämmung der Plastikverschmutzung in Flüssen eine wirksame Maßnahme zum Meeresschutz. So lange die Verhinderung der Verbreitung von Plastikmüll in Wasserstraßen nicht an den Quellen gestoppt wird, ist die Entfernung von Plastik aus Flüssen, Häfen und Kanälen ein wichtiger Baustein des integrierten Umweltschutzes.


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