TU Berlin schlägt eine Fahrradstraße für sicheres und attraktives Radfahren im Herzen Berlins vor.

Gespannte Atmosphäre herrscht im Besprechungsraum in der Nähe zum Campus Charlottenburg, als der akademische Startschuss für das nächste Projekt zur „Fahrradstraße der Zukunft“ fällt. Dort wurde die Bearbeitung der analogen Teststrecke für die nachhaltige Fahrradmobilität mit der Projektstartbesprechung begonnen. Es war der Auftakt für ein Projekt das einen Beitrag zu einer gut vernetzten Infrastruktur für autonomes und sicheres Fahrradfahren leistet. Zur der längst für den Radverkehr geöffneten Verbindung zwischen der TU Berlin und der HU Berlin wurde das P USch von der Stabsstelle SDU, angesiedelt in den TU Büros im Spreeborgen, begonnen. Dazu waren am 28. Oktober 2019, neben den sieben Studierenden auch die Dozentin für das Modul Umweltmanagement vom Institut für Technischen Umweltschutz, Frau Strecker, sowie die Umweltbeauftragte der Technischen Universität Berlin, mit dabei. Zusammen mit dem Umweltkoordinator der TU Berlin wollen sie eine sichere und attraktive, gut vernetzte und autonome befahrbare Fahrradinfrastruktur mitgestalten.

Die vom SAI-Lab an der TU Berlin im Real-Labor befahrene Strecke kann zur Fahrradstraße die Zukunft entwickelt werden: Um dort sicheren, effizienten und umweltfreundlichen Fahrradverkehr zu erleben. Die Straße des 17. Juni selbst, sowie deren Fortsetzung Unter den Linden ist eine der urbanen Lebensadern Berlins, die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf Fahrrädern vor diverse Herausforderungen stellt. Verkehrssituation im Berufsverkehr und die Suche nach Fahrrad-Parkplatz nerven. Radfahren fordert die die volle Aufmerksamkeit an den Ampelsystemen, der Wegeführung entlang der mehrspurige Autostraßen und wegen der Regeln in den kreisförmig verlaufenden Straßen. In der Autogerecht gebauten Infrastruktur haben die Radfahrerin oder der Radfahrer das nachsehen.

Doch Dipl. Geogr. Michael Hüllenkrämer, Projektleiter des P USch Fahrradwege „Radschnellverbindung zwischen TU und HU Berlin“, zugleich auch Akteur im SAI-Lab, zusammen mit dem Team der Studenten bestätigen: In der 5,5 km langen Strecke zwischen Ernst-Reuter-Platz, durch das Brandenburger Tor, sowie von dort bis zum Schlossplatz auf der Museumsinsel liegen ideale Bedingungen vor, um dort die Radverkehrsinfrastrukur der Zukunft , ganz ohne Zukunftstechnologien, sondern mit einfachsten verkehr-geografischen und straßenraum-gestalterischen Maßnahmen einzurichten.

Im Rahmen des Umweltschutzprojektes P USch „Radschnellverbindung“ wird die Strecke erneut protokolliert. Damit arbeiten die Studierenden im urbanen Testfeld des autonomen und sicheren Radfahrens in Berlin ganz konkret an der „Fahrradstraße der Zukunft“ (FdZ), so wie vom SAI-Lab als Solche beschrieben. Die Studenten werden in den nächsten 16 Wochen eine Analyse im „Verkehrsraum“ durchführen und die Schlussfolgerungen in Form von Lösungsvorschlägen einbringen, damit zukünftig für regionale und überregionale Entscheidungen der Mobilitätspolitik eine einfach machbare Umsetzung bereitsteht. Fahrradfahren in einem realen, komplexen Verkehrsumfeld wird erforscht, um konkrete Lösungen zur umgehenden Umsetzung vorzustellen.

Die Studierenden werden jeder Rund 100 Stunden einsetzen und entlang der Teststrecke die Verkehrsverhältnisse und Verkehrssituationen erfassen, sowie Fahrsituation, Umweltbeeinträchtigungen oder Fahrbahnbeschaffenheiten aufzeichnen. Die Daten bilden die Grundlage zu den dann im Projektmanagement diskutierten und nach den Kriterien für protect bikelanes und protected intersection analysierten Lösungen. Dann wird daraus ein, auf die Vorgaben des Berliner Mobilitätsgesetz abgestimmter, Vorschlag für die Anpassung der Verkehrsinfrastruktur ausgearbeitet.

„Die Ergebnisse, die zuvor bereits in Holland, Belgien, Dänemark und New York gewonnen wurden, sind eine wichtige Grundlage für verkehrspolitische Lösung hier in Berlin", äußerte sich M. Hüllenkrämer in der Projektbesprechung. Das SAI-Lab förderte das Vorhaben mit Technik Ausrüstung und dem Netzwerk. Zusätzlich unterstützen der ADFC und der VCD, sowie weitere Akteure für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz aus der Zivilgesellschaft das Projekt, betonte Michael Hüllenkrämer: „Berlin ist keine Vorreiterin für gute Radverkehrsinfrastruktur - daher sehen wir es als Aufgabe an, uns als Universität mit Vorschlägen zur Förderung der Fahrradmobilität einzubringen.“

Texte, auf die Bezug genommen wird: