Über den Newsletter der Ausgabe 2/2024 der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) erfahren wird das Thema der gemeinsamen Schwerpunktaktion für das Jahr 2024 vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR), den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand (Unfallkassen, UK) und den Berufsgenossenschaften (BG): „Aufmerksamkeitsdefizite und Fahrtüchtigkeit“ (BG Verkehr 22.02.2024).

Die Aktionen befassen sich den Ursachen und Bedingungen von Defiziten der Aufmerksamkeit als Gefährdung im Straßenverkehr ebenso wie mit den Beeinträchtigungen der Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr. Es gilt Unfälle auf Arbeits- und Dienstwegen wegen Aufmerksamkeitsdefiziten oder geminderter bis fehlende Fahrtüchtigkeit zu vermeiden.

Das SAI-Lab greift hierzu die Maßnahmenhierarchie auf und ergänzt die beiden Worte „verhindern“ (Verhinderung) und verringern (Verringerung).

Das erste Wort, die Verhinderung, setzten wir ganz nach oben und an erste Stelle. Hierzu rufen wir zu Maßnahmen, zur Umsetzung von Lösungen und der Erörterung über weitere Lösungsansätze auf, mit denen bestenfalls die Aufmerksamkeitsdefizite verhindert und gleichzeitig für gute Aufmerksamkeit bei der Teilnahme im Straßenverkehr aktiv beigetragen werden kann.
Das vorgeschlagene und in der der Aktion verwendete Wort, die Verhinderung, setzten wir in die Mitte. Hierzu rufen zur Wiederholung, Erinnerung und Wiederbelebung, erneute Wiederholung und fortgesetzten Umsetzung von Maßnahmen auf, die als Lösung funktionieren und wirken. Bestenfalls wird das Verhalten und die Verhältnisse wegen der Gefährdungen durch Aufmerksamkeitsdefizite und eingeschränkter Fahrtüchtigkeit dadurch erneut „unfallverhindernd“ aufgefrischt und praktiziert.

Das zweite Wort, die Verringerung, setzten wir nach unten und an die dritte Stelle. Hierzu rufen wir zu Maßnahmen, zur Umsetzung von Lösungen und der Erörterung über weitere Lösungsansätze auf, mit denen bestenfalls die Verhältnisse verändert und gestaltet werden, die Aufmerksamkeit wahren und erhöhen und die Fahrtüchtigkeit sicherstellt und gewährleistet.
Was kann dafür getan das Unfälle strategisch verringert werden? Wie kann systematisch und strukturell die Senkung  der Unfallzahlen erreicht werden. Wie können Unfälle verhindert werden?, Welche begleitenden Regeln und Vorgaben, die die sich auf allgemeinen Bedingungen für Alle beziehen, wäre dafür nützlich und nachhaltig? Wie kann am Verkehr teilnehmen, auf eine Art und Weise gestaltet werden, das Unfälle nur Beinaheunfälle wären und die Zahlen der Beinaheunfälle stark sinken?

Die ersten drei Videos „Ablenkung“, „Müdigkeit“ und „Alkohol“ zeigen hier die gesellschaftlichen, baulichen, technischen, organisatorischen und  persönlichen Lösungsabsätze bereits auf: 

  • Gleichzeitig „ein Kraftfahrzeug fahren und im Fahrgastraum nach Dingen auf dem Boden suchen“ ist Ablenkung vom Fahren! Wie kann Mono-Tasking, das Verhalten „eine Tätigkeit richtig, gut und sicher ausführen“ eingeübt und gelebt werden? Welche Lernmittel und -methoden können in Einweisung, Unterweisung und Selbstkontrolle vor Tätigkeitsbeginn die Gefahr von Beinahe-Unfällen und die allgemeine Unfallgefahr verhindern, mindern und verringern?
  • Wenn Bedingungen und Umgebungsbedingungen, wenn die Tätigkeit an der Arbeitsstätte und die Vereinbarkeit mit dem Privaten in der Familien, zu kombinatorischen ungünstigen Bedingungen führen, zusammengesetzt aus vielen verschiedenen einwirkenden Aspekten, dann kann „Feierabend machen und die Arbeitsstätte verlassen“, zusammen mit Fußweg zum Motorroller zum Parkplatz beschreiten, einhergehend mit den Verkehr in der öffentlichen Infrastruktur im Umfeld des Parkplatzes beobachten“ eine Ablenkung vom Gehen sein! Wie kann Multi-Tasking, von Gehen und Verkehr beobachten mit „eine Tätigkeit richtig, gut und sicher ausführen“ eingeübt und gelebt werden? Welche Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhältnisse können gestaltet werden, damit Beruf und Familie, persönliche Leistungsfähigkeit und Resilienz die Gefahr von Beinahe-Unfällen und die allgemeine Unfallgefahr verhindern, mindern und verringern? 
  • In einer Situation von „einen geselligen Abend im Freundeskreis in einem Club verbringen“, zusammen mit dem persönlichem Verhalten und dem Verhalten der Gruppen die Verantwortung für nachfolgenden Tätigkeiten beachten ist eine weiteres Handlungsfeld. Wie kann nach der geschilderten Situation und für eine anschließende Tätigkeit, eine reflektierte und bewusste Entscheidung für Sicherheit, die „möglichst sicherste Alternative oder Option des Verhaltens angesichts einer fehlenden Fahrtüchtigkeit umsetzten“ ein Vorrang haben? Beispielsweise „ÖPNV Bus benutzten“ anstelle „selbst betrunken Auto fahren“! Wie kann Mono-Tasking, das Verhalten „eine Tätigkeit richtig, gut und sicher ausführen“ so vorhergesehen werden und verantwortlich umgesetzt werden, das bei bestimmten persönlichen oder in einer Gruppe von Menschen herbeigeführte Bedingungen und Umgebungsbedingungen, für anschließenden Tätigkeiten, die vorhandenen sicheren Alternativen gewählt und umgesetzt werden? Welche Bedingungen, Planungen und Entscheidungshilfen können für Umstände und Bedingungen kommuniziert, vereinfacht und verbessert werden, die passenden Alternativen mit vermiedener, verringerter oder wesentlich veränderter Gefahr von Beinahe-Unfällen und Unfallgefahren möglichst ganzheitlich zu betrachten?

Wir im SAI-Lab schließen uns der Schwerpunktaktion im Jahr 2024 des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), der Berufsgenossenschaften (BG) und der Unfallkassen (UK) an und wollen auch darauf hinweisen , sich tätigkeits-vorausschauend, alternativen-kompetent und umsichtig-sicher im Verkehr zu verhalten. Auch wollen wir uns für die Verbesserung der Verhältnisse einsetzten. Wir greifen die Empfehlung von DVR, BFG und UK als dringend und wichtig auf: „bei Anzeichen von Einschränkungen die Fahrt sofort zu unterbrechen und, wenn möglich, eine andere Person weiterfahren zu lassen. Denn nur, wer geistig und körperlich in der Lage ist, ein Fahrzeug sicher zu führen, darf selbstständig am Straßenverkehr teilnehmen.“ (BG Verkehr 22.02.2024)

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