Wieder einmal haben es Freie Lastenräder in eine Veröffentlichung geschafft. Bei der wissenschaftlichen Fragestellung für die Forschung zur Mobilität und deren Wirkung durch soziale Exklusion oder umgekehrt, deren Potential für Teilnahme, Teilhabe und Inklusion, wurden am Rande auch die bürgerlichen und bürgerwirtschaftlichen Aspekte aufgegriffen, die mit Freien Lastenrädern einhergehen. Die „kostenlose Ausleihe von Lastenrädern“ (S. 289) und „(…) Auch in Berlin gab es die Möglichkeit, im Rahmen des Projektes fLotte kommunal Lastenräder kostenlos auszuleihen“ (S. 214) sind die beiden Stellen im Bericht, die Freie Lastenräder konkret benennen.

In der Veröffentlichung werden die Ergebnisse des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten vorgestellt Projekts MobileInclusion vorgestellt. Das Projekt wurde das vom Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung der TU Berlin und dem Institut für Verkehrsplanung und Logistik der TU Hamburg durchgeführt. „Der Name für das Projekt wurde mit Bedacht gewählt: Er steht für einen Ansatz, der sich nicht auf die Beschreibung sozialer Phänomene und Praktiken vulnerabler Bevölkerungsgruppen beschränkt, sondern das Bestreben ausdrückt, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um soziale Verhältnisse zu verändern und die Teilhabe aller Menschen durch Mobilität zu ermöglichen.“ (S.1, Einführung).

Uns aus dem SAI-Lab freut dieser Ansatz sehr. Auch wir suchen und finden Methoden, um sowohl soziale Verhältnisse zu verändern, sowie zur Teilhabe im Verhalten aller Menschen in der Mobilität beizutragen. Ein wirksamer Baustein darin ist die Ermöglichung. Wir betrachten alles rund herum um Freie Lastenräder als Baustein und Methode für die nachhaltige Gestaltung der Verhältnisse und des Verhaltens.

Mit dem Thema „Mobilität und Mobilitätsarmut“ befassen wir uns ja bereits erfolgreich seit dem Jahr 2018, um mit dem Angebot von Freien Lastenrädern das Ziel der Nachhaltigkeit 1 „Keine Armut“, gerade auch im reichen Industrieland Deutschland, durch die Bereitstellung von Freien Lastenräder zu gestalten. Mit freien Lastenrädern erlangen auch Menschen ohne die Möglichkeit der Miete oder des Kaufs eines Lastenrades, den Zugang und Zugriff auf die damit möglichen Formen der autonomen Mobilität für Transport und Mitfahren in der Haushaltlogistik und beim Familientransportbedarf.

Dazu schreiben die Autoren im Fazit: "In der Kombination der räumlichen Analyse und der Erhebung von qualitativem Datenmaterial wurde der Versuch unternommen, ein möglichst ganzheitliches Bild vom Mobilitätsalltag zu zeichnen. Mit der Verortung der dokumentierten Wege in Wegetagebüchern, der Analyse von Erzählungen zu den Wegen und der Kontextualisierung der räumlichen Analyse zur Versorgungsstruktur konnte das Wissen um den Mobilitätsalltag einkommensarmer Personen erweitert und in der Folge Ideen generiert werden, die erfolgsversprechend scheinen, die Möglichkeitsräume der betroffenen Menschen zu vergrößern. Ein Beispiel ist der Zugang zu neuen Mobilitätsdienstleistungen wie etwa dem Ridepooling für den Transport von Lebensmitteln für Nutzer:innen von Lebensmitteltafeln sowie die kostenlose Ausleihe von Lastenrädern an den Ausgabestellen, von denen befragte Menschen in den Interviews selbst berichtet hatten.“

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